Jörg "Tschako" Hermanowski kümmert sich seit 15 Jahren um die Sportplätze in Pfaffenweiler.
Pfaffenweilers Bürgermeister Dieter Hahn nennt ihn "einen echten Idealisten". Florian Matthiß, der erste Vorsitzende des VfR Pfaffenweiler, sagt: "Gewissenhaft und zuverlässig. Man kann sich immer auf ihn verlassen." Gemeint ist Jörg Hermanowski, der Platzwart: "Nenn mich Tschako, unter Jörg kennt mich keiner", lautet seine Begrüßung.
Freitagnachmittag: Es regnet, das ist nicht gut, erklärt Tschako. Normalerweise wolle er den Rasenplatz mähen, am Wochenende stehen mehrere Spiele an. Doch wenn das Gras zu nass sei, verschlechtere
sich das Ergebnis. Dann bleibe Gras an der Walze des Mähers hängen – die Folge, das Gras wird in einer unterschiedlichen Höhe gemäht. Zweieinhalb bis drei Zentimeter hoch soll das Gras sein, erklärt
Hermanowski. Und zweieinhalb bis drei Stunden dauere das Mähen. Es würde auch schneller gehen. Doch der Platzwart des VfR mäht Karomuster in den Rasen, indem er erst von Tor zu Tor fährt und dann von
Seitenlinie zu Seitenlinie. Dadurch erziele er ein besseres Ergebnis, Unebenheiten könne er so beseitigen. "Es kann sein, dass ich den Platz dreimal in der Woche mähe", sagt Jörg Hermanowski.
Für die BZ fährt Tschako dann doch kurz auf den Rasen zur Demonstration. Die wenigen Meter bestätigen seine Annahmen: Auf den Walzen sammelt sich das Gras. Möglicherweise mähe er doch noch, wenn sich
das Wetter verbessert. Ansonsten habe er am Samstagmorgen noch die Chance. Apropos Samstag: Mitunter sei er da fast den ganzen Tag auf dem Platz. "Manche dachten, ich wohne im Clubheim", erzählt
Tschako und lacht. Vielleicht ist die Annahme nicht so falsch. Im Sommer sei er im Prinzip jeden Tag auf dem Gelände. "Es ist schon sehr zeitintensiv", sagt er über sein Amt.
Angefangen hat alles vor ungefähr 15 Jahren mit einer Urlaubsvertretung des vorherigen Platzwarts. Anweisungen habe er keine bekommen außer: "Mäh einfach", erzählt Hermanowski. Stück für Stück habe
er dann immer häufiger den Platz gepflegt. Einen "kleinen Obolus" erhalte für seine Aufgabe.
Neben dem Rasenplatz ist Hermanowski auch für den Kunstrasenplatz verantwortlich. Wäre ihm ein guter alter Hartplatz lieber? – "Gott sei Dank nicht mehr", antwortet er sofort. Der Kunstrasen sei für
ihn wesentlich besser. Die Linien sind vorgezeichnet. Einmal in der Woche fahre er über den Kunstrasen, 45 Minuten dauere das ungefähr. Eine Bürste beseitige Unebenheiten nach den Spielen. Doch
Tschako ist Perfektionist: An einigen Stellen wolle er den Quarzsand auffüllen. Zum Beispiel an den Eckfahnen, hier sei der Platz dunkler – ein Anzeichen dafür, dass an der Stelle mehr schwarzes
Granulat liegt. Wohl auch wegen dieses Einsatzes würden ihn die Fußballspieler schätzen: "Die Kerle sind meistens zufrieden", gibt Tschako an.